Süßigkeiten für Diabetiker: Auch Menschen mit Diabetes dürfen naschen
Wer Diabetes hat, muss auf Süßigkeiten verzichten. Punkt. Kommt dir das bekannt vor? Noch vor wenigen Jahren war dies tatsächlich die Empfehlung vieler Wissenschaftler, Ärzte und Fachleute. Wer Diabetes hatte, sollte Haushaltszucker tunlichst meiden, um so den Blutzucker in Schach zu halten. Doch inzwischen ist die „Kein-Zucker-Strategie“ längst überholt, spezielle Diabetikerprodukte sind seit 2012 aus den Supermarktregalen verschwunden. Statt strikter Verbote ist inzwischen alles erlaubt – nur auf das richtige Maß kommt es eben an!
Wie viel Zucker darf ich mit Diabetes essen?
Fachgesellschaften wie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) und die Deutsche Adipositas-Gesellschaft (DAG) sind sich einig: Zu viel Zucker fördert die Entstehung von Übergewicht und Adipositas sowie zahlreichen mit Übergewicht assoziierten Erkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2 und kardiovaskulären Erkrankungen sowie die Entstehung von Karies.1
Daher wird empfohlen, dass wir maximal 10 Prozent unserer Gesamtenergiezufuhr in Form von freiem Zucker aufnehmen sollten.1 Bei einer Gesamtenergiezufuhr von 2.000 kcal/Tag entspricht diese Empfehlung einer maximalen Zufuhr von 50 g Zucker/Tag – das sind ca. 17 Stück Würfelzucker. Dazu zählen zugesetzte Zucker wie in Fertiggerichten, Süßigkeiten, Limos etc. sowie in Honig, Sirupen, Fruchtsäften und Fruchtsaftkonzentraten natürlich vorkommende Zucker.
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Kleines Zucker-Einmaleins
Zucker ist ein Sammelbegriff für verschiedene Arten oder Untergruppen der Kohlenhydrate . Dabei unterscheidet man grob folgende Zuckerarten.
- Einfachzucker: Das sind z.B. Traubenzucker (Glukose) und Fruchtzucker (Fruktose).
- Zweifachzucker: Der bekannteste ist der Haushaltszucker (Saccharose), aber auch Milchzucker (Laktose) und Malzzucker (Maltose) zählen dazu.
- Mehrfachzucker: Dazu zählt die Stärke, wie z.B. Mais- oder Kartoffelstärke.
Übrigens! Zucker kommt nicht nur in Süßigkeiten vor! Mehr über Lebensmittel mit überraschend hohem Zuckergehalt liest du hier.
Wissenswertes über Kohlenhydrate
Spezielle Süßigkeiten für Diabetiker?
Früher gab es sie tatsächlich! So wurden Süßigkeiten und andere Diabetikerprodukte statt mit Haushaltszucker mit Fruchtzucker gesüßt. Fruchtzucker galt als gesünder für Menschen mit Diabetes, weil Fruchtzucker weniger Insulin als herkömmlicher Zucker benötigt, um aus dem Blut in die Körperzellen zu gelangen. Gleichzeitig ist er etwas süßer als Haushaltszucker, sodass zum Süßen geringere Mengen gebraucht werden.
Doch aktuelle Forschungen bestätigen, dass Fruchtzucker – vor allem in seiner zugesetzten Form – gar nicht so gesund ist wie immer gedacht. Vielmehr kann er u. a. Übergewicht fördern und zur Entstehung einer alkoholischen Fettleber beitragen.2 Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) rät seit 2009 von Fruktose als Alternative zu Haushaltszucker für Menschen mit Diabetes ab – aufgrund der zahlreichen nachgewiesenen negativen Auswirkungen auf den Stoffwechsel.3
Gut zu wissen
Während von zugesetzter Fruktose abgeraten wird, ist der Fruchtzucker, wie er natürlicherweise in Obst vorkommt, unbedenklich! So können auch Menschen mit Diabetes frisches Obst als „natürliche Süßigkeiten“ in Maßen genießen. Schließlich liefert Obst neben dem Fruchtzucker reichlich Ballaststoffe, Mineralstoffe und Vitamine!
Gummibärchen oder Schokolade – welche Süßigkeiten sind bei Diabetes besser?
Sowohl Schokolade als auch Gummibärchen enthalten viel Energie. Daher begünstigen sie beide die Entstehung von Übergewicht, wenn zu viel davon genascht wird. Ob ein spezielles Lebensmittel für dich besser geeignet ist als ein anderes, solltest du am besten mit deinem Arzt oder Diabetologen besprechen. Da Gummibärchen viel Zucker, aber wenig Fett enthalten, steigt der Blutzuckerspiegel rasch an. Bei der Gefahr einer Unterzuckerung (Hypoglykämie) empfehlen Fachgesellschaften den Griff zu Traubenzucker oder Fruchtsäften.4 Auch Fruchtgummis sind okay. Doch Schokolade ist weniger empfehlenswert, denn durch den hohen Fettgehalt der Schokolade wird der Übergang des Zuckers ins Blut verzögert.
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Gesunde Snackideen für Diabetiker
Du liebst Süßigkeiten und möchtest auf einen kleinen süßen Snack nach dem Essen oder zwischendurch nicht verzichten? Wenn du deine Desserts oder Snacks selbst zubereitest, bist du auf der sicheren Seite. Denn so hast du die Zutaten – wie z. B. die Menge an Zucker – selbst in der Hand. Snacks mit wenig Zucker, dafür mit reichlich Ballaststoffen und Protein sind besonders empfehlenswert. Wie wäre es z. B. mit diesen köstlichen Rezeptideen?