5 Diabetes-Mythen und was wirklich dran ist
Diabetes ist eine Krankheit, die oft auf leisen Sohlen kommt. Umso lauter hört man die zu dieser Krankheit immer wieder verbreiteten falschen Ratschläge. In diesem Artikel möchten wir mit einigen dieser Mythen aufräumen und sachkundige und für deine gute Gesundheit wichtige Informationen liefern.
Die Diagnose Diabetes gibt Anlass zu einer ganzen Reihe von Fragen, angefangen bei „Was ist bitte HbA1c?“ bis hin zu „Was kann ich denn jetzt überhaupt noch essen?“. Gemäss diabetesschweiz, der schweizerische Organisation für Diabetes, leben in der Schweiz derzeit etwa 500 000 Personen mit Diabetes. Und obwohl auch in Zukunft mit einem Anstieg der Zahl der Diabeteserkrankungen gerechnet wird, kursieren gleichzeitig auch jede Menge falscher Informationen rund um das Thema. Dabei halten sich Mythen hartnäckig und führen die Menschen in die Irre.
Solche Fehlinformationen können nicht nur gefährlich werden, sondern auch zu Stigmatisierungen im Zusammenhang mit der Krankheit führen. Und niemand, der mit Diabetes lebt, sollte dem ausgesetzt sein. Deshalb haben wir bei den Experten von WeightWatchers® nachgefragt, um einigen der gängigsten Mythen im Zusammenhang mit Diabetes auf den Grund zu gehen. Es ist wichtig, hierüber informiert zu sein – auch dann, wenn du nicht direkt betroffen bist.
Mythos 1: Nur Übergewichtige bekommen Diabetes.
Die Fakten: Es ist wahr, dass Übergewicht ein Risikofaktor für Typ-2-Diabetes ist – aber es ist nicht der einzige.
Familiäre Veranlagung, frühere Herzerkrankungen, hoher Blutdruck, hoher Cholesterinspiegel und Bewegungsmangel können das Risiko, an Diabetes zu erkranken, ebenfalls erhöhen.
Und auch soziale Faktoren wie eingeschränkter Zugang zur Gesundheitsversorgung oder zu gesunden Lebensmitteln können eine Rolle spielen. Das ist der Grund dafür, dass z.B. Personen mit niedrigem sozioökonomischem Status ein höheres Risiko eines Typ-2-Diabetes haben.
Allerdings kann bereits eine Gewichtsabnahme von nur fünf bis zehn Prozent des Körpergewichts die Regulierung des Blutzuckerspiegels verbessern. Wenn du mit Diabetes lebst und abnehmen möchtest, kann der an Diabetes angepasste PersonalPoints™ Plan von WW eine wertvolle Hilfe sein.
Er wurde von unseren Ernährungswissenschaftlern und Experten für Verhaltensänderung in Zusammenarbeit mit Spezialisten für Diabetes entwickelt und bietet WW Mitgliedern mit Diabetes Typ 1 oder 2 auf sie abgestimmte, individualisierte Ernährungspläne auf Grundlage ihrer körperlichen Voraussetzungen, ihrer Ziele und der von ihnen bevorzugten Lebensmittel – und das alles unter Berücksichtigung ihres Gesundheitsprofils.
So kann dich WW bei Diabetes unterstützen:
Mythos 2: Wer Diabetes hat, muss auf Kohlenhydrate verzichten.
Die Fakten: Der Kohlenhydrat-Mythos rührt wahrscheinlich daher, dass Lebensmittel mit einem höheren Gehalt an Kohlenhydraten den Blutzuckerspiegel stärker ansteigen lassen als kohlenhydratarme Nahrungsmittel. Deswegen musst du dich aber nicht für immer von Brot oder anderen Kohlenhydratlieferanten wie Früchten oder Milchprodukten verabschieden.
Vielmehr sollte das Ziel darin bestehen, sich eher an diejenigen kohlenhydrathaltigen Lebensmittel zu halten, die mehr Ballaststoffe und weniger zugesetzten Zucker und gesättigte Fettsäuren enthalten, wie zum Beispiel Gemüse, Vollkornprodukte (wie Vollkornbrot und -teigwaren) oder Hülsenfrüchte.
Wie gut, dass WW es dir einfach macht! Anstatt mühselig Nährwertangaben zu studieren, brauchst du nur auf den PersonalPoints Wert eines Lebensmittels zu schauen. Unser PersonalPoints Algorithmus verarbeitet alle relevanten Angaben, berücksichtigt zudem den Gehalt an Ballaststoffen und unterscheidet zwischen ungesättigten und gesättigten Fettsäuren sowie zwischen natürlichem und zugesetztem Zucker, um dich hin zu einer gesünderen, für dich besseren Lebensmittelauswahl zu führen.
Zu beachten ist nach wie vor, dass jeder Mensch anders auf Kohlenhydrate reagiert. Es ist also wichtig, deine Blutzuckerwerte im Auge zu behalten, um sicherzustellen, dass diese Lebensmittel nicht zu einer Überschreitung der empfohlenen Werte führen. Es kann durchaus vorkommen, dass manche Diabetiker bestimmte Lebensmittel zu sich nehmen können, ohne dass ihr Blutzuckerspiegel darunter leidet, während dieselben Lebensmittel bei anderen Diabetes-Patienten die Blutzuckerwerte steigen lassen. Ein Patentrezept gibt es nicht. Besprich mit deinem Arzt, wann und wie du deinen Blutzuckerspiegel am besten misst.
Mythos 3: Diabetiker dürfen keine zuckerhaltigen Lebensmittel essen.
Die Fakten: Nur zu, bestell dir ruhig mal ein Dessert! Süsses treibt zwar die Blutzuckerwerte mehr in die Höhe als andere Lebensmittel, aber sich hin und wieder einen kleines Dessert zu gönnen, kann dabei helfen, sich auf Dauer an einen gesunden Ernährungsplan zu halten.
Denn Forschungen belegen, dass Menschen, die sich bestimmte Lebensmittel grundsätzlich verbieten, mit grösserer Wahrscheinlichkeit Heisshungerattacken bekommen und ihnen nachgeben als Personen, die sich einen solch konsequenten Verzicht nicht auferlegen.
„Der Schlüssel zu einer nachhaltigen Veränderung liegt in der Umsetzbarkeit und in der Lebensqualität. Auf Dauer ist es nicht durchzuhalten, komplette Lebensmittelgruppen auszuklammern oder konsequent auf Lieblingssüssigkeiten zu verzichten“, erklärt WW Expertin Miriam Rohmann. Statt dich von einem frisch gebackenen Apfelkuchen oder einer Packung Guetzli aus der Bahn werfen zu lassen, plane lieber ein kleines Stückchen Kuchen oder ein paar Guetzli bewusst in dein PersonalPoints Budget ein, geniesse sie und kontrolliere, ebenso wie bei Kohlenhydraten, wie diese Lebensmittel sich auf deine Blutzuckerwerte auswirken.
Und wo wir gerade beim Thema sind: Wenn du dich fragst, ob Diabetiker sich an zuckerfreie Süssigkeiten (oder an Konfitüre oder andere Lebensmittel ohne Zucker) halten sollten, lautet die Antwort Nein. Manchmal sind zuckerfreie Alternativen sogar weniger gesund. Sie können nämlich z.B. mehr Fett enthalten und so mehr PersonalPoints haben.
Mythos 4: Aus Prädiabetes wird immer Diabetes.
Die Fakten: Menschen, die mit Diabetes Typ 2 leben, hatten zuvor fast immer Prädiabetes, eine Krankheit, bei der die Blutzuckerwerte über dem normalen Niveau liegen, aber nicht hoch genug sind, um als Diabetes eingestuft zu werden. Nun ist zwar ein Prädiabetes durchaus ernst zu nehmen, aber er muss nicht zwangsläufig zu Diabetes führen. Man sollte ihn eher als Warnsignal und Appell betrachten, die Lebensweise hier und da zu ändern.
Mehr Bewegung und eine Gewichtsabnahme können das Risiko, an Diabetes zu erkranken, signifikant verringern. So zeigen internationale Studien zum Diabetes-Präventionsprogramm, dass Personen, die fünf bis sieben Prozent ihres Körpergewichts verloren hatten und pro Woche etwa 150 Minuten körperlich aktiv waren, ihr Risiko der Entwicklung eines Typ-2-Diabetes um hervorragende 58 Prozent verringerten.
Mythos 5: Diabetes ist irreversibel.
Die Fakten: Diabetes kann nicht geheilt werden, aber geht man mit dieser Erkrankung richtig um, kann eine sogenannte „Remission“ erreicht werden. Das bedeutet, dass die Symptome bzw. die Erkrankung vorübergehend verschwinden, aber wieder auftreten können.
Was bedeutet Remission?
Man kann von Remission sprechen, wenn der Blutzuckerwert über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten nach Einstellung der medikamentösen Diabetes-Behandlung bei einem Wert von unter 6,5 Prozent bleibt.
Dies bestätigen auch die Ergebnisse der britischen Studie DiRECT (Diabetes Remission Clinical Trial). Hier konnten die Teilnehmer allein durch eine Ernährungstherapie und Lebensstilverbesserung (u.a. mehr Bewegung) ihr Gewicht reduzieren, was letztendlich zu einer Remission ihres Diabetes führte.