Ohne Muskelkater war das Training umsonst!
Frage von Thorsten M., 28 Jahre, 88 kg
Ist Muskelkater nach dem Training ein Zeichen für ein besonders effektives Training, also erstrebenswert?
Antwort:
„Alles was nicht tötet, härtet“ oder „nur die Harten kommen durch“ – solche Binsenweisheiten hören wir immer wieder. Auch im sportlichen Umfeld. Sicher sind eine gute Leistungsbereitschaft und der Wille zum Durchhalten lobenswert. Doch wer sich über Gebühr belastet, erzielt auf lange Sicht keine Gewinne! Und dies gilt nicht nur für den Leistungssport. Leider gibt es auch Freizeitsportler, die ihre persönliche Grenze nicht erkennen oder schlimmstenfalls nicht erkennen wollen.
Das ist aus meiner Sicht schade. Manchmal auch fatal. Denn wer sich dauerhaft überfordert, zu hart trainiert und sich keine Pausen gönnt, betreibt Raubbau am eigenen Körper. Chronische Erschöpfung durch Sport? Ja, leider gibt es auch das!
Ein gesunder Körper funktioniert gut. Bei akuter Überlastung sendet er Warnsignale, um uns zu schützen. Ein deutliches Warnsignal im Sport ist der Schmerz, der sich häufig in Form eines Muskelkaters zeigt. Deshalb ist es Unsinn, einen heftigen Muskelkater mit einem respektablen Training gleichzusetzten. Denn hinter dem Muskelkater verbergen sich kleinste Verletzungen und Risse im Gewebe. Und das führt logischerweise zu Schmerzen.
Häufig entsteht Muskelkater, wenn wir uns lange nicht bewegt haben oder ungewohnte Bewegungen durchführen. Dann sind unsere Muskeln überlastet und melden uns dies entsprechend zurück. Wenngleich Muskelkater ungefährlich ist, solltest du die Signale nicht ignorieren. Sinnvoll ist es dann, eine Pause einzulegen bis der Muskelkater abgeklungen ist. Lindernd wirken auch Wärme, Sauna und leichte Bewegungen wie z. B. Lockerungsübungen. Wer übermüdet weiter trainiert, läuft Gefahr, sich zu verletzen. So passieren die meisten Sportunfälle bei Erschöpfung und Überbelastung.
Deshalb empfehle ich einen ausgeglichenen Wechsel von Anstrengung und Ruhe. Spaß und Freude – auch an unbewegten Tagen.