Die 5 grössten Mythen über das Immunsystem
Vielen Lebensmitteln wird eine immunsystemfördernde Wirkung zugeschrieben. Oft hat das aber keine wissenschaftliche Grundlage:
MYTHOS 1: Frucht- und Gemüsesäfte helfen bei Krankheiten.
Die Wahrheit: Eine Orange zu essen ist immer die bessere Alternative zu einem Glas Orangensaft.
Im Vergleich zu Saft enthalten die ganzen Früchte mehr Nahrungsfasern, Antioxidantien, und sekundäre Pflanzenstoffe – sind also immer die bessere Wahl. Wenn es darum geht, deinen Durst zu stillen, ist Wasser perfekt geeignet. Warme Flüssigkeiten wie Früchte- oder Kräutertee sind zudem angenehm bei Halsschmerzen und Atemwegserkrankungen. Gemüsesuppen, Eintöpfe und Bouillons liefern zusätzlich Flüssigkeit und dazu noch Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe, die deinen Körper stärken.
MYTHOS 2: Milchprodukte fördern die Schleimproduktion. Daher sollte man sie nicht zu sich nehmen, wenn man krank ist.
Die Wahrheit: Das stimmt nicht!
Forschungen legen nahe, dass es sich hier um einen Mythos handelt. Wenn du generell Milchprodukte, wie Joghurt oder Milch, vermeiden möchtest, ist das auch kein Problem! Es gibt genügend Alternativen zu Kuhmilchprodukten, die ebenso viel Protein enthalten.
MYTHOS 3: Wenn es dir nicht gut geht, solltest du lieber auf «entwässernde» Getränke wie Kaffee oder Tee verzichten.
Die Wahrheit: nicht nötig!
Kaffee füllt deinen Flüssigkeitshaushalt auf, auch wenn Koffein enthalten ist. Bei Schnupfen kann das Koffein sogar dazu führen, dass du dich etwas besser fühlst. Dennoch solltest du auf die Menge achten und auch Wasser, Kräuter- und Früchtetee trinken, um die empfohlene Flüssigkeitsmenge (mindestens 1,5 Liter) zu erreichen.
MYTHOS 4: Erkältung im Anmarsch? Nimm Vitamin C!
Die Wahrheit: zu spät.
Wenn man regelmässig Vitamin C einnimmt oder mit der Nahrung aufnimmt, gibt es Hinweise, dass Erkältungen milder und kürzer ausfallen. Die Chance, dass dies das Risiko einer Krankheit aber generell verhindert, ist allerdings eher klein. Vor allem, wenn du erst dann anfängst, etwas zu nehmen, wenn die Symptome schon da sind. Ausserdem: Da Vitamin C wasserlöslich ist, ist es nicht notwendig die tägliche Dosis zu erhöhen. Der Überschuss wird einfach mit dem Urin ausgeschieden.
Viel wichtiger für dein Immunsystem ist eine ausgewogene Ernährung, die dich rund ums Jahr mit allen wichtigen Nährstoffen, Vitaminen und Mineralstoffen versorgt.
MYTHOS 5: «Antibakterielle Lebensmittel» wie Kokosöl und Honig helfen dabei, gesund zu bleiben.
Die Wahrheit: nicht nachgewiesen.
Ungefähr die Hälfte der Fettsäuren in Kokosöl stammt aus der Laurinsäure, die das Risiko von akuten, chronischen Krankheiten verringern soll. Aktuell wird auf diesem Gebiet noch geforscht, aber um von den Vorteilen zu profitieren, müsste man sehr grosse Mengen Kokosöl zu sich nehmen. Da man so aber deutlich mehr Kalorien aufnehmen würde (was kontraproduktiv fürs Wunschgewicht ist), sind die Vorteile nicht mehr gegeben. Ausserdem enthält Kokosöl eine grosse Menge an gesättigten Fettsäuren, die mit einem erhöhten Risiko für Herzkrankheiten verbunden sind.
Und Honig? Auch hier sind die Wirkungen nicht ausreichend erforscht, zudem müssten grosse Mengen gegessen werden, um eine Wirkung zu erzielen. Wenn du aber gerne etwas Honig in deinen Tee oder deine Haferflocken mischst, gibt es keinen Grund, damit aufzuhören, behalte einfach die Menge im Auge.
Fazit:
Eine gesunde und ausgewogene Ernährung, mit viel Früchten, Gemüse, Hülsenfrüchten, Nüssen, Samen und Vollkornprodukten und magerem Fleisch und Fisch, ist vor allem dann wichtig, wenn du schnell krank wirst. All diese Lebensmittel enthalten wichtige Vitamine, Mineralstoffe und Nahrungsfasern, die ein gesundes Immunsystem unterstützen können. Und damit sinkt auch dein Erkrankungsrisiko.
Achte ausserdem darauf, rund 1,5 Liter täglich zu trinken. Wenn du Fieber hast, braucht dein Körper unter Umständen sogar noch mehr Flüssigkeit. Wenn dir danach ist, auch gerne in Form von Pouletsuppe.
Durch eine Grippeschutzimpfung, regelmässiges, gründliches Händewaschen, ausreichend Schlaf und regelmässige Bewegung (hier gilt: Ein bisschen ist besser als nichts!) kannst du dein Immunsystem zusätzlich unterstützen.